BT#17: Im Gleichgewicht bleiben…

Nach mehr als einem Jahr Pause, gebe ich hiermit wieder ein kleines Lebenszeichen und bekenne, dass mir das geliebte Fahrradfahren – gerade in Zeiten des Wandels – natürlich ein treuer Begleiter geblieben ist. Die turbulenten Monate der Vergangenheit haben es mir kaum erlaubt neue, spannende Fahrradtouren zu planen und auszuführen. Dafür aber konnte ich das Fahrrad noch mehr in meinen Alltag einbinden.

Nachdem ich seit einigen Jahren zumindest 2x die Woche mit dem Fahrrad unterwegs war, um meinen Sohn bequem und stressfrei in den Kindergarten zu bringen, ergab sich durch einen Jobwechsel nun die großartige Gelegenheit beinahe täglich in die Pedale zu treten, um den schönen Radweg am Weg zur Arbeit und retour regelmäßig zu befahren. Tatsächlich geniese ich dieses kleine Ritual sehr und freue mich jeden Tag auf die „kleine Tour“ durch Wien.

In den Wintermonaten habe ich die Zeit genutzt, um einige historische Qualitätsräder Made in Austria wieder flott zu machen. Dabei habe ich an folgenden Rädern geschraubt:

Puch Damenrad Luxus von 1960 – seltens Waffenrad, Rücktritt, Lichtanlage, Gepäckträger der Fa. Assmann, Farbe: grün

Puch Jungmeister von 1962 mit analogem VDO-Tacho und 3-Gang Torpedo Nabenschaltung, Lichtanlage, Gepäckträger, Farbe: orange metallic

Steyr-Puch Damenwaffenrad von ca. 1980 – vermutlich eines der letzten aus Graz mit 3-Gang Torpedo Nabenschaltung, Rücktritt, Lichtanlage, Gepäckträger, Farbe: schwarz – ganz klassisch

Junior Damenfahrrad von 1960, Rücktritt, Lichtanlage, Gepäckträger, Farbe: hellblau

Kenner der Fahrradindustrie wissen, dass derartige Qualität nur mehr zu sehr hohen Preisen in wenigen, kleinen Fahrradmanufakturen, in kleinen Stückzahlen gefertigt wird.

Die überwiegende Mehrheit der heute hergestellten „Normfahrräder“ ist ziemlich „seelenloser Schrott“ aus Fernost – zumeist auch noch aus Alu. Auch sollte man sich nicht von großen Markennamen und coolem Design täuschen lassen – mit Sicherheit halten all‘ diese Fahrräder keine 60 Jahre und mehr…

In den nächsten Monaten werde ich die Räder gern einzeln vorstellen – tlw. mit vorher – nachher Fotos und Details zu den Wartungen etc..

Sollte jemand Interesse an einem der Fahrräder haben, die Qualität schätzen und vor allem vor haben die Schmuckstücke auch wirklich zu bewegen, um damit die Geschichte wieder ein wenig aufleben zu lassen, trenne ich mich gerne von dem ein oder anderen Drahtesel und verspreche, einen guten und fairen Preis zu machen.

BT#16: Eulenbergstrecke

Litschau – Loimanns – Klein-Radischen – Eberweis – Alltmanns – Gopprechts – Schlag – Grenzübergang Schlag – Josefsthal – Graselstein -Litschau

Nachdem ich vor Kurzem auf den Waldviertler Abenteuerer, Schriftsteller und Country-Musiker Roland Kernstock aufmerksam wurde, hielt ich wenig später sein Buch „Expedition Nordwald“, welches Abenteuerliches, Mystisches, Sagenhaftes und Kurioses aus dem Nordwald enthält in Händen und wurden dabei auf den Eulenberg unweit von Litschau aufmerksam. Im Buch beschreibt der Autor und Kenner des Nordwalds, dass der Eulenberg der „hohle Berg“ des Waldviertel schlechthin ist, um den sich zahlreiche Sagen ranken. So soll der hohle Berg bspw. eine ganze Burg verschlungen haben und noch Vieles mehr – aber lest selbst beim „Pfadfinder des Nordwaldes“ nach…

Im Zuge einer weiterführenden Internetrecherche stellte ich schließlich fest, dass es eine gleichlautende Rad- vs Mountainbikestrecke gibt – weiterführende Infos zur Strecke findet ihr auf der Seite www.niederoesterreich.at.

Anfang April ergab sich schließlich die Gelegenheit, die in der Tourenbeschreibung als landschaftlich sehr sehenswert beschriebene (Halbtages)-Tour zu erkunden, um auf den Spuren der „Innerirdischen“ zu wandeln 🙂 .

Tatsächlich hat mir die Tour sehr gut gefallen, da der Radweg überwiegend auf Wiesen- und vor allem Waldwegen verläuft und landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich ist. Auch wenn ich keine Öffnungen in die „Anderswelt“ ausfindig machen konnte :-), hat mich die zauberhafte Landschaft und die „Kathedrale des Waldes“ wieder einmal in seinen Bann gezogen – an den phantastischen Eindrücken der Tour werde ich sicherlich noch eine Weile zerren können.

Nachfolgend wieder einige Fotos zur Tour – genauere Details zur knapp 40km-Tour entnehmt ihr bitte dem nachfolgenden Link: www.niederoesterreich.at.

Weiterlesen „BT#16: Eulenbergstrecke“

BT#15: Litschau (AT) – Leopoldsdorf – Dobersberg – Slavonice (CZ) – Staré Mêsto – Reingers (AT) – Haugschlag – Litschau

Nach sehr „intensiven“ Wochen und Monaten, die vor allem im Zeichen des „Corona Wahnsinns“ standen und meiner Frau und mir den ohnehin anspruchsvollen Familienalltag mit zwei Kindern im Kindergarten- und Volkschulalter noch „versüssten“, gönnte ich mir kürzlich eine (Rad)auszeit, um eine Tagestour nach tschechisch Kanada zu unternehmen.

Das Hauptziel der Tour sollte diesmal das schmucke Städtchen Slavonice werden, welches wohl als Juwel der Region tschechisch Kanada bezeichnet werden kann . Am späteren Vormittag brach ich von Litschau Richtung Schandachen auf und folgte dann dem Iron Curtain Trail bis nach Leopoldsdorf. Ab Leopoldsdorf folgte ich dem Grenzlandradweg 8 bis nach Dobersberg.

Für Familien mit kleineren Kindern sei an dieser Stelle der Naturpark Dobersberg erwähnt, der zum allergrößten Teil kinderwagentaugliche Wege beschert und neben einem Naturlehrpfad sowie einem netten Spielplatz auch mit einem Tiergehege aufwarten kann. In Meli´s Cafe im Ort gibt es übrigens einen traumhaft guten Eiscafe – kalter schwarzer Kaffee, viel Vanilleeis und echtes Schlagobers – eigentlich so einfach und doch sooo schwer, wie mich unzählige diesbezügliche Entäuschungen lehrten.

Von Dobersberg aus fuhr ich schließlich nordwärts, um der Bundesstraße Richtung Fratres folgend alsbald die Tschechische Grenze zu passieren. Unmittelbar nach dem Grenzübertritt gelangte ich nach Slavonice. Unweit des schönen Hauptplatzes, der mit einladenden Gasthöfen und Cafés aufwartet, gönnte ich mir ein gepflegtes Krügerl 🍺. Dabei studierte ich die umliegend renovierten Wohnhäuser, die bis ins Hochmittelalter datieren. Besonders gefielen mir dabei die sogenannten Graffiti-Häuser, welche zahlreiche symbolisch verdichtete Darstellungen des damaligen Alltagsleben zeigen.

Nach der Stärkung führte ich meine Tour auf tschechischer Seite fort und fuhr Richtung Staré Mêsto. Staré Mêsto liegt inmitten der Region Tschechisch Kanada und ist ein beliebtes Mountainbike-Revier.  Unweit des Ortes befindet sich das bekannte Ausflugsziel Ruine Landstein – Siehe meine Tour zur Ruine Landstein.

Von hier aus folgte ich schließlich dem Radweg (Cyclotrasy) Richtung Reingers (AT), welcher mich durch malerische Wald- und Wiesenwege führte, die zum Träumen anregten. Dabei passierte ich zwei verschlafene, grenznahe Dörfer auf tschechischer Seite mit Namen Veclov und Navary. Nach etwa 10km Fahrt, in denen ich keinem einzigen Menschen begegnete, erreichte ich unweit des im Wald gelegenen Grenzüberganges schließlich das waldviertler Hanfdorf Reingers.

Hanfdorf deshalb, weil das Dorf an der Grenze ganz im Zeichen der Kulturpflanze Hanf steht. Abseits der bekannten Verwendung als Droge, ist die Kulturpflanze Hanf tatsächlich in sehr vielfältiger Weise nutzbar, wie ich in Reingers lernen durfte. Im Freizeitzentrum Reingers, welches an einem für das obere Waldviertel typischen Fisch- und Badeteichen liegt und neben einer Bikearena einem Beachvolleyballplatz, einem Strandbad sowie Kantine, Hanfshop und Campingplatz viel zu bieten hat, genoss ich sodann bei strahlendem Sonnenschein ein kühles Blondes (Hanfbier) sowie einem Bauernhanftoast, um anschließend zufrieden, satt und beschwingt meine Tour in Richtung Grametten fortzusetzen.

Grametten zählt zu einem der großen Grenzübergänge im oberen Waldviertel – unmittelbar nach Grametten auf österreicher Seite befindet sich der Ort Nova Bystrice auf tschechischer Seite. Von hier aus führte mich der Radweg über Wiesen und Wälder der Region nach Haugschlag. Haugschlag ist vor allem wegen seinem idyllisch gelegenen Golfplatz bekannt.

Schlussendlich führte mich meine Tour wieder über Hörmanns an meinen Ausgangspunkt Litschau zurück.

Nachdem der Akku der Kamera diesmal leider den Geist aufgab, gibt es keine Fotos von der Tour – bei der nächsten Tour in der Region werden Fotos über Slavonice und Umgebung jedenfalls nachgereicht.

LG, Walter

 

 


BT#14: Buchempfehlung – „Nordwald“ von Nikolaus Resch

Nachdem ich im vergangenen Jahr den traumhaft schönen Böhmerwald per Fahrrad kennenlernen durfte, und für heuer wiederum eine mehrtägige Fahrradtour im Grenzgebiet Österreich/Tschechien plane, welche mich vom Waldviertel an die Ausläufe des Böhmerwaldes führen sollen, wollte ich mich auf die bevorstehende Tour einstimmen und mir ein passende Lektüre beschaffen. Bei meiner Suche nach einem passenden Buch, stieß ich auf den Roman mit dem vielversprechenden Titel „Nordwald“, welcher das schriftstellerische Erstlingswerk des oberösterreichischen Autors Nikolaus Resch darstellt.

Dabei ist der Begriff „Nordwald“ ein vom nördlichsten Zipfel Österreichs bzw. des Waldviertel, in der Region Litschau, bis hin ins schöne Oberösterreich bzw. der Region Böhmerwald bzw. auf deutscher Seite der Region bayrischen Wald ein oft verwendeter Begriff, welcher offenbar die nördlichen Wälder Österreichs im Grenzgebiet zum Nachbarn Tschechien sowie Deutschland benennt bzw. mystifiziert. Vorallem in der Region Bad Großpertholz ist der Begriff meines Wissens omnipresent, nachdem es hier auch einen sehr schönen Naturpark mit gleichnamigen Namen gibt.

Der Roman „Nordwald“ beschreibt anhand der Geschichte des Protagonisten „Wenzel“ und zweier seiner Freunde mehr oder weniger bedeutende historische und zeitgeschichtliche Ereignisse aus der Region, wobei im Roman die Grenzen zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft sowie Traumwelt und Realität oftmalig verschwimmen. Die Erzählungen aus Vertreibung, Krieg, Dorfleben und rauhem bäuerlichen Alltag im Hochwald sind durchwegs spannend geschrieben. Dabei merkt man sofort, dass der Autor aus der Region stammen muss, nachdem die Beschreibungen des zentralen Themas „Wald“ und im Besonderen das Werden und Wehe der Charaktere des Romanes in der menschenfeindlichen, unwirklich traumhaften Region des Böhmerwaldes treffend und glaubhaft beschrieben wird.

Die detaillierte, mitunter romantisierenden Beschreibungen der „Kathedrale des Waldes“ und seiner Umgebung drängen mir den Vergleich mit großen österr. Schriftsteller wie Stifter (Hochwald) und Rosegger (Waldheimat) auf. Die traumhaften, phantastischen Elementen des Romanes, erinnerten mich wiederum zeitweilig an Romane von E.T.A Hoffmann oder dem österr. Schriftsteller Gustav Meyrink . Andererseits habe ich in dem Roman auch viele Passagen mit Gegenwartsbezug, gesellschaftspolitischen Sprengstoff, sowie philosophischen Ansichten gefunden, die zum Nach- und Weiterdenken anregen.

Der Roman „Nordwald“ von Nikolaus Resch hat mir sehr große Freude bereitet, welchen ich jedem Naturliebhaber, der an geschichtlichen Zusammenhängen interessiert ist, mehr über Land und Leute der Region Böhmerwald im Dreiländereck Österreich/Deutschland/Tschechien erfahren möchte und dabei nichts an Lesegenuß einbüßen möchte, sehr empfehlen kann.

Nachtrag 1:

Seit Veröffentlichung des Romanes Norwald im Jahr 2017 sind zwei weiter Bücher des Schriftstellers Nikolaus Resch erschienen:

Nachtrag 2:

Zum Begriff „Nordwald“ konnte ich herausfinden, dass hiermit der historische Namen der Region des heutigen Waldviertel sowie Südböhmens gemeint ist, welcher sich auf das römische „Silva nortica“ zurückverfolgen lässt. Ein gleichlautendes europäisches Projekt zur grenzüberschreitende Zusammenarbeit von regionalen Organisationen und Gemeinden wurde im Jahr 2005 begründet (ERSN).

BT#13: Der Kelly Kettle Trekker – das etwas andere Outdoor-Kochsystem

Seit etwa 2 Jahren nenne ich neben meinem ESBIT Spiritus-Kochsystem auch das Kelly Kettle-Kochsystem mein eigen. Nach ausführlicher Erprobung kann ich das Kochsystem mit einigen Einschränkungen sehr empfehlen.

Grundsätzlich ist der Kelly Kettle ein sehr robuster Wasserkocher aus Stahl, welcher mit Holz aber auch anderen Brennmaterialien wie Zapfen, Reisig etc. befeuert wird. Den Kelly Kettle gibt es je nach Fassungsvermögen des Wasserbehälter in 3 verschiedenen Größen bzw. Modellen (Base, Scout und Trekker), wobei ich mich aufgrund der Größe und des Gewichtes der Kochsysteme für die kleinste Variante, den Trekker, entschieden habe, welcher 0,6 Liter Wasser fasst.

Der Kelly Kettle besteht aus einer doppelwandigen hohlen Kanne und einer Feuerschale auf welche die Kanne gestellt wird. Das Prinzip des Kettle ist leicht erklärt – das in der Feuerschale befindliche Brennmaterial wird entzündet. Sobald das Feuer schön brennt, wird die Kanne auf die Feuerschale gestellt. Durch den hohlen Innenraum der Kanne tritt sogleich der sogenannte Kamineffekt ein, wodurch das Feuer, wie in einem Kamin oder Schlot, empor strömt. Dabei wird die Innenwand des Kettle stark erwärmt wodourch sich wiederum das in der Doppelwand der Kanne befindliche Wasser schnell erhitzt. Sobald das Wasser stark erhitzt ist, strömt kochendes Wasser aus der Kanne. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Kettle von der Feurstelle genommen werden – mit einigen Tropfen des heißen Wassers kann bei Bedarf das Feuer in der Feuerschale gelöscht werden. Wenn einmal das Feuer brennt, ist das Wasser in wenigen Minuten kochend – wesentlich schneller als mit jedem Spiritus-Kocher.

Als Erweiterung des Wasserkochers zu einem vollwertigen Kochsystem gibt es weiter eine Topfauflagekreuz, welches in den Holhlraum der Kanne gesteckt wird, sodass auf den Kelly Kettle auch kleine Töpfe gestellt werden können , um deren Inhalt im Zuge des Wasserkochens mit zu erhitzen.

Für die Feuerschale gibt es weiter einen Aufsatz, der aus der Feuerschale einen HOBO-Kocher macht sowie einen kleinen Grillrost um kleine Grillereien durchführen zu können. Erweiterungen werden in Form von KIT Angeboten verkauft.

Warum mir das einzigartige Outdoor-Kochsystem so sympathisch ist:

  1. Es macht wirklich Spaß ein „echtes Feuerchen“ mit Holz etc. zu machen, wobei hier in Ansätzen eine Lagerfeuerromantik aufkommen kann.
  2. Auch meinen Kindern macht das Feuermachen Freude und Sie konnten dadurch schon einige Erfahrung im Umgang mit Feuer sammeln. Dabei muss man keine Angst haben, dass das Feuer außer Kontrolle gerät, wenngleich ein Erwachsener immer in der Nähe sein sollte, um ein Auge auf die „jungen Indianer“ zu werfen.
  3. Aufgrund des relativ geschlossenen Systems ist das Feuer stets gebändigt, sodass ein wesentlich sichereres Arbeiten mit dem Element Feuer gegeben ist – wbspw im Vergleich zu herkömmlichen HOBO-Kocher.
  4. Über die Öffnung bzw den Hohlraum der Kanne, kann laufend Brennmaterial nachgelegt werden, wodurch der Minikamin laufend befeuert werden kann.
  5. Die Kanne ist mit der Möglichkeit der diversen Erweiterungen (KIT) ein vollwertiges Kochsystem.
  6. Gerade bei langen Wander/Rad-Touren etc. in entlegenen Gegenden, ist das System ein echtes Survival Gadget, da es ein autarkes sorglos System darstellt, welches die Möglichkeit zum Kochen und der Wärmeabgabe unter Verwendung vorhandener Ressourcen ermöglicht.
  7. Der Kelly Kettle Trekker ist mit Zusätzen (Hobo, kleiner Topf, Topfaufsatz, Rost) in Summe etwa 1 1/2kg schwer und damit etwa 1/2 kg – 1kg schwerer als herkömmlich Systeme wie Trangia/Esbit etc. aus Alu. Der Trekker ist dabei nur für 1-2 Personen geeignet. Dafür ist der Kelly Kettle Trekker aus Stahl aber ungleich robuster und langlebiger.

FAZIT: Für Radtouren ist das Kochsystem sicher nicht die 1. Wahl – vor allem das Mehrgewicht als auch die Vorbereitung für ein Feuer, die Suche nach einem geeigneten Kochplatz, die allfällige Rauchentwicklung beim Kochen, verrußte Töpfe, der anschließende rauchige Geruch in Kleider und Haaren etc. sind einige Faktoren, welche der raschen und effizienten Zubereitung eines warmen Essen eher hinderlich gegenüber stehen

Wer hingegen „das Spiel mit dem Feuer“ liebt, und keinen wackligen Hobo verwenden möchte, bei dem das Feuer beim geringsten Wind erlischt bzw. optimale Bedingungen herrschen müssen, den sei der solide Kelly Kettle Trekker wärmstens empfohlen, welcher viele Jahre große Freude machen wird und selbst bei mäßigem Regen seinen Dienst versieht.

Abschließend sei noch erwähnt, dass der Kettle Kettle bereits vor über 100 Jahren von irischen „Petrijüngern“ erfunden wurde, und dessen durchdachte Konstruktion bereits mehrfach kopiert wurde.

BT#12: Leichtzelt Robens Starlight 2 – erster Eindruck vs. Erfahrungen

Nachdem ich mir vor einigen Monaten ein neues Leichtzelt für meine Fahrradtouren gekauft habe, möchte ich meine ersten Eindrücke und Erfahrungen bezüglich meines neuen Zeltes mit Euch teilen. Im Vorfeld des Kaufes habe ich nach einem robusten Leichtzelt für 1-2 Personen, mit hoher Wassersäule einem schnellen Auf- und Abbau und einem Preis von € 100 bis € 200 gesucht. Für allfälliges Wildcampen war mir ebenso wichtig dass das Zelt keine knallige Farbe hat und auch nicht zu groß ist.

Nach eingehender Recherche zahlreicher Zelte habe ich mich in der Endentscheidung zwischen den zwei Zelten Vango Banshee und Robens Starlight schließlich für das Starlight entschieden, da das Zelt in Vergleichen diverser einschlägiger Foren als noch wertiger beschrieben wurde. Schlussendlich war es für mich auch eine emotionale Entscheidung, nachdem mir das Design und Gesamtkonzept des Starlight besser gefiel. Nachdem die meisten 2 Personen- Zelte in Wahrheit größere 1 Mann Zelte sind und auch das umfangreiche Fahrradgepäck sicher im Zelt aufbewahrt werden will, habe ich mich für das geringfügig schwerere 2 Personen Modell Starlight II des dänischen Traditionszeltherstellers Robens entschieden.

Die⛺️-Daten werden vom Hersteller mit einer Wassersäule von 5000mm , einem Gewicht von 2,4kg (mittlerweile auf der Robens-Webseite berichtigt auf 2,6kg), getappten Nähten und einem Packmaß von 50x17cm angegeben. Zeltmaterial ist das von Robens patentierte Hydrotex HD RS ist ein robustes, extrem dichtes PU beschichtetes und reißfestes Ripstop-Polyester mit Fadenstärke 75 Denier, welches zudem UV abweisend und flammenhemmend ist. Auch soll das Zelt durch seine besonderen Geometrie Windstärken von durchschnittlich 145km/h standhalten.

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Nach erstem Augenschein bzw. Verwendung konnte mich das Zelt großteils überzeugen. Es wirkt sehr wertig und robust und zeigt Liebe zum Detail. Beispielsweise leuchten die Zipper der Zelt-Reißverschlüsse im Dunkeln und auch das durchdachte Belüftungssystem kann auf ganzer Linie überzeugen. Im Innenzelt befindet sich weiter eine Art Wäscheleine, um daran Diverses aufzuhängen.

Der Auf- und Abbau des Zeltes ist nach einiger Übung in wenigen Minuten zu bewerkstelligen. Dabei kann das Innenzelt im Aussenzelt belassen werden, womit regnerisches Wetter dem Innenzelt nicht schaden kann bzw durchnässt.

Weniger überzeugend sind Packmaß und Gewicht, da dasLeichtzelt tatsächlich mehr als 2,6kg auf die Waage bringt und auch vom Packvolumen nicht wirklich kompakt ist. Auch ist mir negativ aufgefallen dass der Zeltboden verhältnismäßig dünn ist. Andererseits sind mir Preise für gute Ultralight-Zelte die bei etwa EUR 350,– beginnen einfach zu teuer.

Tatsächliche wird die Erfahrung der nächsten Jahre zeigen, ob das Robens-Zelt in punkto Langlebigkeit, Robustheit und Dichtigkeit überzeugen kann und die Wermutstropfen Packmaß und Gewicht vergessen lässt.

Gerne schreibe ich nach einigen Jahren der Nutzung ein Update zu meinen ersten Erfahrungen.

Nachsatz:
In punkto Packmaß, Gewicht und Bequemlichkeit habe ich eigentlich mein ideales Outdoor- Equipement für Übernachtungen bzw. Wildcampen bereits gefunden – mein bestehendes „Zeltsystem“ der Firma Hennessy vom Typ Hennessy Expedition Zip. Zusammen mit dem wind- und regendichten Tarp Monsoon Rainfly 70D ist das Zeltsystem bestehend aus der asymmetrischen Hängematte und dem großen Tarp perfekt. Kann nur jedem empfehlen einmal eine Hängematte als alternative zum Zelt in Erwägung zu ziehen. Vorallem in wärmeren Jahreszeiten ist die Hängematte in Punkto Bequemlichkeit und Packmaß unschlagbar – auf Wunsch berichte ich gerne mehr über das Zeltsystem von Hennessy. Nachdem die meisten Campingplätze aber keine Möglichkeiten bieten in einer Hängematte zu übernachten (vorallem in Ermangelung an Bäumen) musste nun doch eine Zelt her.

 

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BT#11: Litschau (AT) – Schlag – Chlum u Třeboň (CZ) – Třeboň – Majdalena – Litschau

Mitte August bot sich mir wieder einmal die Gelegenheit eine Halbtages-Radtour zu unternehmen, um von Litschau im nördlichen Waldviertel aus, das benachbarte Tschechien näher zu erkunden.

Diesmal führte mich die Tour westwärts wobei mein Ziel die wunderschöne Stadt Třeboň war die umringt von dutzenden künstlich angelegten Teichen liegt, die bereits im 17 Jahrhundert zur Fischzucht angelegt wurden.

Gegen 7:00h früh fuhr ich von Litschau aus in Richtung des grenznahen Ortes Schlag, um schon bald den kleinen Grenzübergang inmitten des dichten Nadelwaldes zu passieren.

Nach einer ca. 10 minütigen Fahrt durch den Grenz-Wald erreichte ich den Ort Stankov, welcher ein beliebtes Ausflugsziel ist, um hier in einem Restaurant für Fischspezialitäten einzukehren.

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Nach Stankov fuhr ich Richtung Chlum, wobei ich rechter Hand des Radweges einen See passierte, der am Ufer von mehreren Campingplätzen gesäumt ist. Der Ort Chlum ist neben seiner Seen sehr malerisch gelegen, nachdem an einem Hügel in Ortsmitte eine schöne barocke Ortskirche thront, von der aus ein wunderbarer Ausblick auf die umliegende Landschaft vs Seen zu genießen ist.

Nach Chlum folgte ich dem tlw. ausgeschilderten Radweg „Cyklotrasy 1014“, welcher mich durch einige kleinere Ortschaften führte. Nach Majdalena schließlich lotste mich der Radweg „Cyklotrasy 122“ durch waldreiches Gebiet. Alsbald konnte ich einige der Stadt Trebon vorgelagerte Seen ausmachen. Um ca 9:00h befand ich mich schließlich am prachtvollen Hauptplatz von Třeboň. Neben dem wunderschönen historischen Hauptplatz der Stadt ist ebenso die Schloßanlage, der schöne Schloßpark sowie die stadteigene Brauerei erwähnenswert. Das kulturelle Erbe verdankt die Stadt Třeboň – zu deutsch Wittingau – vorallem den vormaligen Adelsfamilien der Rosenbergs sowie auch der Schwarzenbergs, deren Spuren ich auch im Böhmerwald folgen konnte.

Generell hat die Stadt Třeboň touristisch einiges zu bieten und besticht durch viel geschichtsträchtiger Architektur, den zahlreichen vorgelagerten Seen (Teiche) der Stadt sowie einem einzigartigem Charme.

Im „Schanigarten“ einer am Hauptplatz befindlichen Konditorei, habe ich mir dann ein lecker Frühstück gegönnt mit Blick auf den Beeindruckenden Platz mit Pestsäule, Brunnen sowie dem Stadtturm (Aussichtsturm), welcher das Stadtmuseum von Třeboň beherbergt. Den zahlreichen Sitzbänken am Platz zu urteilen,?dürften hier auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

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Anschließend habe ich die Stadtbtauerei von Třeboň besucht, um im Brauereishop ein paar erlesene Biere für daheim zu erstehen. Gestärkt und zufrieden tratt ich alsbald die Heimreise an.

Gegen Mittag kam ich dann wieder in Litschau an, um den weiteren Tag mit meiner Familie zu verbringen.

In der Folge habe ich die Stadt mehrfach mit meiner Familie besucht, um zu flanieren und die Stadt gemeinsam zu entdecken. Eine Stadtrundfahrt mit dem Bummelzug ist uns in besonders guter Erinnerung geblieben, nachdem wir dabei viel Spaß hatten.

Bei dieser Tour legte ich etwa 60km zurück.

 

Anbei wieder ein paat Eindrücke die ich während der Radtour gewinnen konnte:

 

 

 

 

 

BT#10: Litschau – Schandachen – Reingers – Staré Město (CZ, Česká Kanada) – Landstein (CZ) – Illmanns – Litschau

Mitte Juni unternahm ich eine Halbtagestour, die mich teilweise entlang des Iron Curtain Trail führte und mich das Gebiet um Česká Kanada  näher erkunden lies.  Das Gebiet um Česká Kanada liegt in der ehemaligen Region Südmähren, wohingegen mein Ausgangspunkt Litschau, im nördlichen Waldviertel unweit der ehemaligen Grenzlinie zwischen Böhmen und Mähren liegt.

Um 7:30 startete ich, bei idealem Radfahrwetter, von der wunderschönen Stadtgemeinde Litschau aus Richtung Schandachen. Vom Ökodorf Schandachen führte mich mein Weg entlang des Iron Curtain Trail in Richtung Slavonice (CZ). Nach Leopoldsdorf bog ich in einen Waldweg ein, der mich unweit des Hanfdorfes Reinigers die Grenze zu Tschechien passieren ließ.

Nach etwa 10km Waldweg kam ich in Staré Město an – einem Mekka für Mountainbiker in Tschechien. In Staré Město legte ich eine Pause ein und gönnte mir ein Frühstück. Im  Coop-Supermarkt gab es leckere Krapfen 🍩 mit Vanillecreme sowie einen Eiscafé, den ich am Ortshauptplatz bei sonnigem Wetter genoss.

Wie erwähnt ist Staré Město ein  Radfahrerparadies, da Staré Město als einer der drei Hauptorte in Česká Kanada (Nová Bystřice, Staré Město und Slavonice) im Zentrum von Česká Kanada liegt. Die Region ist sehr waldreich, relativ eben, wunderschön und wenig besiedelt. Der Ort ist daher auf den Radtourismus eingestellt und bietet einige Übernachtungsmöglichkeiten in Form von Pensionen an. Auch befinden sich zwei Gasthäuser und besagter Supermarkt Coop im Ort. Der schönste der drei Hauptorte in Česká Kanada ist aber mit Sicherheit Slavonice, welchen ich an einer anderen Stelle näher vorstellen möchte.

Am besagten Hauptplatz in Staré Město fand ich übrigens einen Privatverkauf handgefertigter und bemalter Keramik vor. Besonders die „bunten Vögel“ aus Keramik hatten es mir angetan. Um nur 200 Kronen (8€) konnte ich drei Prachtexemplare mitnehmen:

Anschließend fuhr ich in Richtung der nahegelegenen Burg Landstein, einem Markstein der Region Česká Kanada. Hier entdeckte ich in unmittelbarer Nähe zur Fahrbahn einen Campingplatz der besonderen Art mit Namen „Cyklocamp“ – offenbar ein spezieller Campingplatz für Radfahrer.  Nach einem kurzen Aufenthalt bei der Burg – Führungen bzw. Besichtigungen der Burgruine sind gegen Entgelt möglich, fuhr ich weiter in Richtung Nova Bystrice – ein teilsanierter Bereich der Burgruine dürfte übrigens bewohnt sein. Der schöne Radweg nach Nova Bystrice führte mich großteils durch sehr waldreiches Gebiet. Hier fand ich mehrere Hinweise auf Bunkeranlagen des WWII bzw.  Zeiten des kalten Krieges, die ich mir sogleich ansah. Insgesamt konnte ich drei Bunker beischtigen, welche sich in einem Umkreis von nur 2-3 km befanden.  Leider konnten mir diverse Infotafeln nächst der Bunkeranlagen keine näheren Informationen zur Anlage liefern, da diese nur in tschechischer Sprache ausgeschildert waren.

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Kurz vor Nová Bystřice  kam ich noch an dem kleinen Ort Klášter – was soviel wie Kloster bedeutet – vorbei. Hier fand ich eine schmucke Kirche vor einem Teich vor, welche jedoch einer dringenden Restaurierung bedarf. Versteckt an der Hinterseite der Kirche konnte ich eine kleine Infotafel entdecken, welche mehr über die interessante Geschichte des ehemaligen Klosters preisgab. Der Infotext war diesmal auch in Deutsch übersetzt – aber seht selbst:

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Kurz nach Klášter erreichte ich den schönen Ort Nová Bystřice, den ich bereits aus früheren Radtouren und Ausflügen kannte und in einer älteren Tourenbeschreibung erwähnt wird. Unmittelbar nach  Nová Bystřice befindet sich der Grenzübergang Grametten, den ich nach kurzem Anstieg passierte und Richtung Illmanns weiterfuhr. Illmans, ein kleines Dorf nahe der Grenze, ist ein liebliches Dorf mit einigen – für das obere Waldviertel typische – Fischteichen, die sich harmonisch in die Landschaft eingliedern. Von hier aus trat ich den letzten Abschnitt der Tour in Richtung meines Ausgangspunktes Litschau am Herrensee an, um gegen 12:00 wieder in Litschau anzukommen.

Bei dieser sehr schönen Radtour legte ich etwa 55km bei etwa 800 Höhenmeter zurück:

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Anbei wieder einige Eindrücke der Tour: